Samstag, 3. Oktober 2020

„Feind ist, wer anders denkt“: Ausstellung in der Gedenkstätte Lindenstraße eröffnet

Mit einem Grußwort hat Potsdams Bürgermeister Burkhard Exner heute die Ausstellung „Feind ist, wer anders denkt – Eine Ausstellung über die Staatssicherheit in der DDR“ in der Gedenkstätte Lindenstraße eröffnet. Auch der Bundesbeauftrage für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, die Leiterin des Bereichs Public History am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Dr. Irmgard Zündorf, und die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Dr. Maria Nooke, sprachen zur Eröffnung, bei der auch der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Pete Heuer, zugegen war. „Die Staatssicherheit legte im Auftrag der SED wie eine Spinne ihr Netz über das gesamte Land und überwachte, bespitzelte und kontrollierte die Menschen bis in ihre ganz persönlichen Lebensbereiche. Als 1989 die Proteste immer lauter wurden, da verschwand auch Stück für Stück die Bereitschaft der Menschen, Kompromisse für ihr Leben einzugehen. Erheblicher Mut und Courage waren nötig angesichts eines übermächtig erscheinen Machtapparates, der in dieser Ausstellung veranschaulicht wird“, so Exner. Die Wanderausstellung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) zeigt, wie die DDR-Staatssicherheit die Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei (SED) absicherte. Die Funktion und Methoden der Stasi werden beleuchtet und die Auswirkungen der Stasi-Maßnahmen auf das Leben der Betroffenen aufgezeigt. Regionalbezogene Ausstellungsmodule veranschaulichen, in welchen Lebensbereichen die Stasi in Brandenburg aktiv war und DDR-Bürger ausspionierte. „Die intensive Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte und ihren Machtapparaten bleibt eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe zur Stärkung der Demokratie. In der Gedenkstätte Lindenstraße werden der Machtapparat wie auch die Schicksale der Betroffenen, die ins Visier der Stasi gelangten, intensiv erforscht. Die kritische Aufarbeitung der DDR-Geschichte mit ihrem Unrechtssystem und die anschauliche Darstellung durch Ausstellungen wie diese schaffen ein notwendiges Verständnis für die anhaltenden Herausforderungen unseres Einigungsprozesses“, so Exner. Das heutige Gedenkstätte in der Lindenstraße 54/55 war von 1952 bis 1989 Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit der DDR für den Bezirk Potsdam. Die Ausstellung „Feind ist, wer anders denkt“ kann dort bis zum 17. Januar 2021 besucht werden.
http://dlvr.it/Rhsz0F

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