Potsdams Kulturbeigeordnete Noosha Aubel hat heute in der Alleestraße 10 eine Gedenktafel für Maimi von Mirbach enthüllt. Die Sandsteintafel gehört zu einer Serie von Gedenktafeln in der Landeshauptstadt Potsdam, die an Menschen erinnern, die sich während des Nationalsozialismus mutig und unter Einsatz ihres Lebens für ihre jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzten und als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt werden.
Bereits 1994 wurde die Gedenktafel für Maimi von Mirbach an ihrem Wohnhaus in der Alleestraße 10 angebracht. Im Zuge von Bauarbeiten an der Hausfassade abgenommen und gänzlich neu angefertigt, um Inschriftenfehler auf der Tafel zu beheben. Nun erinnert die Tafel wieder an die mutige Potsdamerin.
„Auch den weniger bekannten Menschen, die sich couragiert für verfolgte Mitmenschen im Nationalsozialismus einsetzten, gilt unsere dauerhafte Erinnerung“, so Noosha Aubel.
Die Landeshauptstadt Potsdam hat entsprechend auf ihrer Webseite weitere Informationen über die Gerechten unter den Völkern aus Potsdam aufbereitet und unter www.potsdam.de/kategorie/gerechte-unter-den-volkern bereitgestellt. Eine Karte informiert über die genauen Standorte der Gedenktafeln in der Stadt.
Maimi von Mirbach wurde 1899 in Antwerpen geboren und lebte seit 1914 in der Alleestraße 10 in Potsdam. Als Mitglied der bekennenden Kirche versteckte sie jüdische Mitmenschen in ihrem Haus und verhalf ihrem jüdischen Freund, dem Juristen und Vorsitzenden Richter am Potsdamer Arbeitsgericht, Fritz Hirschfeld, 1938 zur Flucht nach Belgien. 1956 zog Maimi von Mirbach von Potsdam nach West-Berlin und berichtete von ihren Erfahrungen aus der NS-Zeit an Jugendeinrichtungen und Schulen. Am 2. April 1981 wurde ihr von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem der Titel „Gerechte unter den Völkern“ verliehen. Am
8. Oktober 1984 verstarb sie mit 85 Jahren in Berlin.
Den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ vergibt die Gedenkstätte Yad Vashem in Israel an Nichtjuden, die im Nationalsozialismus jüdische Mitmenschen gerettet und dabei ihr eigenes Leben riskiert haben. Ihre Namen sind in der Gedenkstätte Yad Vashem im Garten der Gerechten unter den Völkern zusammen mit Helferinnen und Helfern anderer Nationen auf einer Mauer verewigt. In ganz Europa wurden bislang rund 27.000 Menschen, zumeist posthum, mit dem Ehrentitel ausgezeichnet.
http://dlvr.it/S8lbJC
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen