Bonn. Heute vor 71 Jahren gründete Otto Lummitzsch das Technische Hilfswerk (THW) und begann damit eine neue Tradition des ehrenamtlichen Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes. Seitdem hat sich das THW auf vielen Ebenen weiterentwickelt: Neue Technik, neue Systeme, neue Einsatzgebiete und vor allem rund 80.000 Ehrenamtliche definieren die Arbeit des THW. „Die zahlreichen, langfristigen Einsätzen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen haben gezeigt, wie wichtig die Arbeit des THW ist. Unsere Ehrenamtlichen können durch einheitliche Ausstattung und Ausbildung auch über Wochen vielseitig helfen“, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam zum Jubiläum heute.
Rund 3.000 ehrenamtlichen Helfern engagierten sich vor 71 Jahren für das Technische Hilfswerk und halfen bereits bei Großeinsätzen im Inland und ab 1953 auch im Ausland Menschen in Not. Seitdem hat sich das THW als professionelle, ehrenamtliche Organisation für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz national und international etabliert. Im vergangenen Monat leisteten die Helferinnen und Helfer mehr als 1.000.000 Einsatzstunden nach der Flutkatastrophe und unterstützten gleichzeitig die deutschen Feuerwehren bei den Waldbränden in Griechenland.
Bei Großeinsätzen wie nach der Flutkatastrophe bewährt sich das modulare System, dass das THW in seiner 71-jährigen Entwicklung aufgebaut hat. In ganz Deutschland durchlaufen Einsatzkräfte des THW die gleiche Ausbildung mit der gleichen Ausstattung, sodass sie direkt problemlos zusammenarbeiten. Reibungslose Austausche und Übergaben ermöglichen, dass das THW auch nach mehreren Wochen konsequent seine Spezialistinnen und Spezialisten in den Einsatz schicken kann.
Hochwasser und Sturmflut waren bereits im ersten Auslandseinsatz 1953 in den Niederlanden die Herausforderung für die THW-Kräfte. Damals lag der Fokus vor allem auf der Deichsicherung und der Menschenrettung. Heute unterstützen die THW-Kräfte neben diesen Einsatzoptionen vor allem kritische Infrastruktur, wie die Versorgung mit Strom und Trinkwasser. „Das THW passt sich als Einsatzorganisation immer wieder Katastrophen an“, erläutert Präsident Friedsam, „so lernen wir aus der Vergangenheit für unsere Zukunft.“
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