Geplante Themen: Frankreich: Kampfansage gegen die vierte Corona-Welle Impfen ist für den französischen Präsidenten Macron die „einzige Waffe“ gegen Corona, wie er regelmäßig betont. Mit einem großangelegten Maßnahmenpaket versucht er, die französische Bevölkerung von der Impfung zu überzeugen. Was Deutschland plant, ist in Frankreich schon Realität: So darf man zum Beispiel nur geimpft, getestet oder genesen ins Restaurant. Frankreich geht noch einen Schritt weiter und hat zum Beispiel eine Impfpflicht für Krankenhaus-Personal beschlossen. Nach der Ankündigung der neuen Regelungen sind die Impfungen geradezu in die Höhe geschnellt. 66 Prozent der über Zwölfährigen in Frankreich sind inzwischen vollständig geimpft, das sind 38 Millionen Menschen. Im beliebten Urlaubsort La Grande-Motte am Mittelmeer sind die Infektionszahlen in diesen Wochen hoch. Hier versucht man insbesondere jüngere Menschen von der Impfung zu überzeugen: mit Patrouillen am Strand oder Tauchgutscheinen im Impfzentrum. Auch im Urlaub geht die französische Impfkampagne weiter. (Autorin: Friederike Hofmann, ARD-Studio Paris) Litauen/Belarus: Machtspiel mit Migranten aus dem Irak Eigentlich leben in Litauen die Menschen an der Grenze zu Belarus sehr beschaulich und ruhig. Doch seit einigen Wochen sorgen illegal Einreisende für Aufregung im Osten Litauens. Im Streit mit der EU hat der belarussische Präsident Lukaschenko die Einreise aus dem weitentfernten Irak erleichtert. So entstand eine neue Route, auf der Menschen von Bagdad über Minsk nach Litauen und damit in die EU kommen. Mehrere Tausend haben auf diesem Weg die Grenze von Belarus aus überquert. Die litauischen Behörden sind überfordert, haben inzwischen viele der illegal eingereisten Migranten und Migrantinnen in Lagern untergebracht. Dort wächst die Wut über schlechte Versorgung und fehlende Perspektive. „So eine Situation habe ich in 30 Jahren bei der litauischen Grenzpolizei noch nicht erlebt“, räumt Oberstleutnant Zydrunas Vaikasas ein. Auch in Minsk sitzen nun Migranten fest: Sie haben das Geld ausgegeben für die Reise, nun wissen sie nicht wohin. Die irakische Regierung hat mittlerweile begonnen, die Menschen zurück nach Bagdad zu fliegen. Der belarussische Machthaber Lukaschenko weist die Verantwortung auf einer Pressekonferenz von sich und kritisiert die Sanktionen der westlichen Länder: „Sie bringen uns in eine solche Situation, dass wir reagieren müssen. Und wir reagieren.“ Der „Weltspiegel“ berichtet von beiden Seiten der Grenze: Aus Litauen berichtet Clas Oliver Richter, ARD-Studio Stockholm Aus Belarus berichtet Demian von Osten, ARD-Studio Moskau Dazu auch der „Weltspiegel“-Podcast, Moderation: Philipp Abresch Guyana: Ist die Ölförderung Fluch oder Segen? „Wir können eines der reichsten Länder der Welt werden, vergleichbar mit Katar. Unsere Bürger können ein besseres Leben leben“, sagt zufrieden Vikram Barat, Minister für natürliche Ressourcen, während er auf die Landkarte schaut. Er hat das Meer im Blick, das vor Guyana liegt. Denn hier hat der US-Ölgigant Exxon Mobil hochwertiges Rohöl entdeckt und das fördert er seit einem Jahr kräftig. Schwarzes Gold. Guyana, einem der ärmsten Länder Südamerikas, winkt unverhofft immenser Reichtum. Es scheint besser als ein Lotteriegewinn. Aber viele kritisieren: Dies sei ein Gewinn auf Kosten der Umwelt, wenn ein Land in Zeiten des Klimawandels auf fossile Brennstoffe setze. Doch die ehemalige britische Kolonie will die Chance auf Wohlstand und Fortschritt nicht ungenutzt lassen. Welche Industrienation tue das, fragt der Minister. Die einen in Guyana freuen sich, wenn auch gemischt mit großer Skepsis. Werden die Eliten am Ende nicht alles unter sich aufteilen? Kann Ölreichtum nicht ein Fluch werden, wie beim Nachbarn Venezuela? Andere kämpfen vehement gegen die Ölförderung. Troy Thomas hat die Regierung verklagt: Er, seine Kinder, alle haben das Recht auf eine gesunde Umwelt. Dieses Recht sollen die Verfassungsrichter prüfen. Guyana liegt unterhalb des Meeresspiegels und Felder und Anbauflächen werden jetzt schon durch Überschwemmungen mit Meersalz zerstört. Laut Klimaexperten wird Guyana weltweit zu den Ländern gehören, die am stärksten unter dem Anstieg des Meeresspiegels zu leiden haben. (Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Mexiko) Australien: Das Comeback der Krokodile Anfang der 1970er Jahre galten die Krokodile im Norden Australiens fast als ausgestorben. Dann wurde die Jagd verboten und ein Artenschutz-Programm gestartet, das sich als sehr erfolgreich zeigt: Heute gibt es wieder etwa 250.000 Süß- und Salzwasser-Krokodile – etwa genauso viele wie Menschen im Northern Territory. Trotzdem läuft das Miteinander von Mensch und Raubtier weitgehend reibungslos. Zwar kommt es auch vereinzelt zu Krokodil-Attacken, besonders auf Fischer, aber die Menschen im Norden Australiens haben einen besonderen Pioniergeist und gelernt, mit und von den Krokodilen zu leben. Und das hat vor allem damit zu tun, dass die gefährlichen Tiere auch eine gute Einnahmequelle sind: Sie bringen jede Menge Touristen in die Region und lassen sich gut vermarkten – auch als Handtaschen und Gürtel von den unzähligen, aber streng regulierten Krokodilfarmen: „Jede verkaufte Handtasche hilft letztlich auch dem Tierschutz“, so sieht es Graham Webb, einer der bekanntesten Krokodilforscher aus Darwin. „Denn die Menschen“, so sagt er, „haben ein wirtschaftliches Interesse daran, die Krokodile zu schützen. Sie sind das Kapital hier oben.“ Sandra Ratzow hat im Northern Territory Krokodil-Ranger begleitet. (Autorin: Sandra Ratzow, ARD-Studio Singapur) USA: Wo die Menschen gesund alt werden „Menschen töten sich mit ihren Essgewohnheiten,“ ärgert sich Jane Pihl. Sie ist 103 Jahre alt, wird in wenigen Tagen 104. Eine recht gesunde, noch immer sehr aktive Frau. Ihr Geheimnis: gesunde, vegetarische Ernährung, keine Zigaretten, kein Alkohol, viel Bewegung an der frischen Luft, ihr Glaube und die Gemeinschaft mit anderen. Jane ist Mitglied der Siebenten-Tag-Adventisten. An die 9000 Menschen, die dieser protestantischen Freikirche angehören, leben in der Region um die kalifornische Kleinstadt Loma Linda. Die Region ist die einzige sogenannte blaue Zone in den USA, eine Gegend, in der die Menschen überdurchschnittlich alt werden. In anderen Blauen Zonen ist die Geographie entscheidend, in Loma Linda ist es die Verbindung von Glauben und gesundem Lebensstil. In einer Langzeitstudie hat der Wissenschaftler Gary Fraser herausgefunden, dass Männer, die den Adventisten angehören, sieben Jahre länger und Frauen viereinhalb Jahre länger leben als andere Kalifornier. „Es gibt keinen Zaubertrank,“ erklärt Fraser die Gründe für die Langlebigkeit, „die Adventisten praktizieren einfach viele Dinge, deren Nutzen wir bereits kennen.“ Während sonst in den USA die Menschen nicht so lange leben wie die in anderen entwickelten Ländern, häufig unter Fettleibigkeit und Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes leiden, kommt all das in Loma Linda deutlich seltener vor. Aber der Wissenschaftler macht sich keine Illusionen. Einen Ernährungsstil zu ändern sei fast so schwierig wie die Religion zu wechseln. (Autorin: Claudia Buckenmaier, ARD Studio Washington) http://www.daserste.de/weltspiegel
http://dlvr.it/S5cx5r
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