Die hohe Nachfrage nach Haustieren während der Corona-Pandemie haben Kriminelle genutzt, um mit illegal importierten Hundewelpen aus Osteuropa zu handeln. Die Polizeidirektion Dresden hat deshalb die Ermittlungsgruppe „Welpen“ ins Leben gerufen.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge gingen die Täter, die schwerpunktmäßig im Raum Dresden agierten, immer nach dem gleichen Schema vor. Auf diversen Kleinanzeigenportalen boten sie als angebliche Hobbyzüchter junge Vierbeiner aus Deutschland zum Verkauf an. Bei Interesse brachten sie die Welpen ohne Papiere über die Grenze. Vor Ort beschafften sie den Tieren dann die erforderlichen Dokumente, indem diese in Tierarztpraxen durch Erstimpfungen mit einem entsprechenden Pass ausgestattet und mit einem Transponder versehen wurden. Um die Hunde gegen Bargeld in Höhe von durchschnittlich 1.500 bis 2.500 Euro an ihre neuen Besitzer im gesamten Bundesgebiet zu übergeben, vereinbarten die Täter Treffen an Parkplätzen oder Raststätten. Der Verkauf erfolgte wortwörtlich aus dem Kofferraum heraus. Wenige Tage nach dem Kauf verschlechterte sich dann der Zustand der Welpen. Viele litten an Vorerkrankungen, befanden sich in zunehmend schlechter werdender Verfassung oder verstarben.
So erwarb eine 21-Jährige aus Oberbayern einen vermeintlich reinrassigen Golden-Retriever-Welpen aus Deutschland von einer im Raum Dresden aktiven Tätergruppe. Die angeblichen Hobbyzüchter übergaben das Tier auf einem Rastplatz. In den darauffolgenden Tagen ging es dem Welpen zunehmend schlecht. Die Ärzte diagnostizierten einen Befall mit Parasiten. Dieser konnte erfolgreich behandelt werden.
Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt wegen Betrugs.
Die Polizei Dresden warnt davor Tiere über Internetportale zu erwerben, die nicht vom Züchter stammen oder deren Herkunftsland unklar ist. Auch bei dubiosen Übergabetreffpunkten ist Vorsicht geboten. Stattdessen wird die Vermittlung über Tierheime oder das „Kennenlernen“ in Zuchtstätten empfohlen, deren Aufzuchträume hell, beheizbar und sauber sein sollten. Auch die Mutterhündin sollte im Haushalt leben, gut genährt und vertraut im Umgang mit den Welpen sein. Seriöse Züchter sind um das Wohlergehen der Jungtiere besorgt, stellen in der Regel Fragen, die den zukünftigen Verbleib des Hundes betreffen und üben keinen Druck auf die Käufer aus. Außerdem besitzen sie die Gesundheitspapiere beider Elterntiere und können nachweisen, dass der Welpe regelmäßig entwurmt wurde. Im Kaufvertrag sollten Name, Adresse und Kontaktmöglichkeit von Züchter und Käufer unbedingt vermerkt sein.
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