Flughafen München (ots)
In seinem benebelten Zustand dachte er offenbar, er habe die Idee schlechthin für ein witziges Selfie. Dass ein Foto von sich mit Joint und einem Polizisten jedoch keine gute Idee ist, hat ein Bundespolizist einem Freisinger am Moosburger Bahnhof zu erklären versucht. Nachdem bei der anschließenden Zugfahrt auch noch ein weiterer Joint und ein verbotenes Messer zum Vorschein kamen, war die Anzeige unausweichlich.
Ein Bundespolizist war am Freitagnachmittag auf dem Rückweg von einer Dienstreise zu seiner Dienststelle am Münchner Flughafen. Das Ganze, wie es für Polizisten im Dienst üblich ist, in Uniform. Als der junge Beamte am Moosburger Bahnhof auf den ÜFEX zum Flughafen wartete, nahm er auf einmal einen ungewöhnlich süßlichen Duft wahr. Seiner Nase sprichwörtlich folgend, sah sich der Polizist ein wenig um und traute seinen Augen kaum. Erblickte er doch hinter sich einen 38-Jährigen mit Joint im Mund und Handy vorm Gesicht. Der Erspähte versuchte doch allen Ernstes, ein Selfie von sich mit Joint im Mund und dem Uniformierten gleich neben sich zu machen. Für den Freisinger wohl die Idee des Tages, für den Bundespolizisten der Anlass, dem Fotografen eine Ansage zu machen. Also Personalien aufgenommen und den Freisinger belehrt. Hier könnte die Story mit einem tollen Selfie und einer Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu Ende sein. Der Freisinger jedoch schrieb die Geschichte fort. Kaum im Zug Richtung Airport machte er es sich im Abteil, wieder in unmittelbarer Nähe des jungen Uniformierten, bequem, bevor er eine Station später, in seiner Geburtsstadt, überstürzt den Zug verließ. Der Bundespolizist, der die kurze Fahrt nutzte, um telefonisch die Daten seines Einsatzes an die Dienststelle zu übermitteln, war nun wieder hellhörig geworden. Also nahm er den Sitzplatz des Witzbolds genauer in Augenschein. Und siehe da, der 38-Jährige hatte, wohl in der Angst, er könnte am Bahnhof Freising von weiteren Beamten erwartet werden, einen weiteren Joint und ein verbotenes Einhandmesser zurückgelassen. Nun sicherte der Flughafenpolizist besagte Fundstücke als Beweismittel und übergab den Fall nach Ankunft am Moos-Airport zuständigkeitshalber den Kollegen der dortigen bayerischen Polizeiinspektion. So wird dann wohl irgendwann die bayerische Justiz dem ja eh schon polizeibekannten Freisinger die Quittung für seine ungewöhnliche Idee überreichen.
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