Manuela Dörnenburg ist Brandenburgs neue Landesgleichstellungsbeauftragte. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und möchte in meiner neuen Funktion weiter engagiert dazu beitragen, die Gleichstellung von Frauen und Männern in die Fläche des Landes voranzubringen“, sagte sie heute in Potsdam an ihrem ersten Arbeitstag im neuen Amt. Die 55-jährige Dörnenburg war seit 2017 Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten des Landes Brandenburg, seit über zehn Jahren Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte der Stadt Falkensee und dort zudem vier Jahre Fachbereichsleiterin des Büros für Vielfalt.
Sozialministerin Ursula Nonnemacher erklärte: „Ich freue mich sehr, dass wir für diese wichtige Position eine so erfahrene, engagierte und kompetente Fachfrau gewinnen konnten. Manuela Dörnenburg kennt sich in den Politikfeldern Frauen- und Gleichstellungspolitik, Queere Lebensweisen und Chancengleichheit bestens aus. Gleichstellung ist eine Querschnittsaufgabe, die alle Lebensbereiche betrifft. Wichtige Entscheidungen werden vor Ort, dort wo Menschen leben und arbeiten, getroffen. Deshalb wollen wir gemeinsam die Position der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten stärken. Mädchen und Frauen müssen insgesamt viel stärker an politischen Entscheidungen beteiligt werden. Und veraltete Rollenbilder müssen endlich überwunden werden. Gerade die Corona-Zeit verdeutlicht, wer in unserer Gesellschaft noch immer die Hauptlast bei unbezahlter Sorgearbeit trägt. Viele Frauen fühlen sich in tradierte Rollenmuster zurückgedrängt, müssen Beruf, Kinderbetreuung, Homeschooling und Hausarbeit im Alleingang stemmen. Es wird höchste Zeit für den Wandel hin zu einer echten Geschlechtergerechtigkeit.“
Manuela Dörnenburg: „Als Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten und langjährige kommunale Gleichstellungsbeauftragte kenne ich die Herausforderungen und Probleme vor Ort sehr gut. Gemeinsam mit allen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten will ich die gleichstellungspolitischen Strukturen in Brandenburg stärken und weiter ausbauen. Ein gleichberechtigtes Miteinander aller Geschlechter ist noch immer keine Selbstverständlichkeit in unseren Kommunen. Zur Demokratie gehört, die andere Person anzuerkennen, wie sie ist. Und genauso gehört es dazu, die Stärken, die jemand mitbringt, zu erkennen und vorurteilsfrei Möglichkeiten zu schaffen, dass diese Stärken eingebracht werden können. Bei meiner neuen Aufgabe liegt mir das Thema ‚Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen‘ besonders am Herzen. Die Umsetzung der Istanbul-Konvention und damit die solide Finanzierung der Frauenhäuser, eine gute Beratungsstruktur für Frauen und Männer, aber auch die Stärkung der Präventionsarbeit müssen gemeinsam vorangebracht werden. Vor diesem Hintergrund freue ich mich besonders, dass es gelungen ist, bereits im April im Ministerium das Frauen-Referat neu zu strukturieren und die Themen Gleichberechtigung von Frauen und Männern und Stärkung queeren Lebens zu bündeln.“
Manuela Dörnenburg stammt ursprünglich aus Moers. Sie studierte von 1984 bis 1987 in Münster und von 1987 bis 1992 in Berlin Geschichte, Politikwissenschaften und Soziologie. Von 1992 bis 2000 arbeitete sie bei der Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin im Bereich der politischen Erwachsenenbildung, von 1994 bis 1996 war sie Leiterin der Clara-Zetkin-Gedenkstätte in Birkenwerder, anschließend schrieb sie für die Tageszeitung „Oranienburger Generalanzeiger“. Von 1998 bis 2000 war Dörnenburg Leiterin des Koordinierungsbüros der Lokalen Agenda 21 Oranienburg, bevor sie in die Stadtverwaltung Falkensee wechselte: von 2000 bis 2009 zuerst als Beschäftigte im Bereich „Öffentlichkeitsarbeit“, bis sie im November 2009 zur Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragten ernannt wurde. Dieses Amt hatte sie bis Ende Mai 2020 inne. Seit September 2016 war sie zudem noch Fachbereichsleiterin des Büros für Vielfalt der Stadt Falkensee. Außerdem war sie seit 2017 bis Amtsantritt eine von drei Sprecherinnen der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten des Landes Brandenburg.
Grundlage für die Arbeit der Landesgleichstellungsbeauftragten, die unabhängig und keinen Weisungen unterworfen ist, ist das Landesgleichstellungsgesetz. Die Landesgleichstellungsbeauftragte berät und unterstützt die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten. Bei Meinungsverschiedenheiten kann sie beratend hinzugezogen werden. Sie trägt dazu bei, die Öffentlichkeit über die Gleichstellung von Frauen und Männern zu informieren, und kooperiert mit Frauenverbänden und anderen öffentlichen und nicht öffentlichen Stellen. Die Stelle wird immer für die Dauer einer Legislaturperiode besetzt.
Die Landesgleichstellungsbeauftragte hat ihren Sitz im für Frauen- und Gleichstellungspolitik zuständigen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV).
Sozialministerin Nonnemacher hat das Thema Frauen- und Gleichstellungspolitik kurz nach ihrem Amtsantritt in ihrem Ressort gestärkt. Im MSGIV gibt es seit dem 1. April wieder ein eigenständiges Referat mit den Aufgabengebieten Frauen, Gleichstellung, Antidiskriminierung, Queere Lebensweisen. Ministerin Nonnemacher: „Die Gründung dieses Referats war mir ein wichtiges Anliegen. Gemeinsam mit dem neuen Referat und mit der neuen Landesgleichstellungsbeauftragten werden wir alle Kräfte im Land bündeln und mit Kommunen, Institutionen, Vereinen und Verbänden die Frauen- und Gleichstellungspolitik in Brandenburg vorantreiben. Vor allem die wichtige Arbeit der Frauenhäuser werden wir stärken.“
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