Anlässlich des 83. Jahrestages der Reichspogromnacht findet am 9. November 2021 eine Gedenkveranstaltung in Potsdam statt. Sie beginnt um 18 Uhr am Platz der Einheit am Standort der ehemaligen Synagoge neben der Hauptpost. Die Landeshauptstadt Potsdam, die jüdischen Gemeinden, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Potsdam sowie die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit laden dazu ein. Oberbürgermeister Mike Schubert wird auf der Veranstaltung sprechen. Durch die Veranstaltung führen Rabbiner Ariel Kirzon und Stadtkirchenpfarrer Dr. Simon Kuntze.
Auf der Gedenkveranstaltung wird in diesem Jahr im Besonderen an die Mädchen und Jungen des jüdischen Landschulheimes in Caputh sowie die Lehrerinnen und Lehrern um Gertrud Feiertag erinnert. Schülerinnen und Schüler des Bertha-von-Suttner Gymnasiums werden Briefe eines Jungen aus dem Landschulheim vortragen und die Namen der vertriebenen Jungen und Mädchen des Caputher Landschulheims verlesen. Unterstützt werden sie von der Aktionsgruppe „Omas gegen Rechts“. Musikalisch wird die Veranstaltung vom Chor der jüdischen Gemeinde und von Gitarristin Birgit Wahren gestaltet.
Die Pogrome im November 1938 markierten den Übergang von der Diskriminierung der Menschen mit jüdischer Herkunft zur systematischen Verfolgung, die in den Holocaust münden sollte. In der vom nationalsozialistischen Regime organisierten und gelenkten Gewaltmaßnahme wurden mehr als 1.400 Synagogen, Betstuben und Versammlungsorte sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe zerstört; etwa 30.000 Juden wurden verhaftet und kamen in Konzentrationslager.
In Potsdam brachen in der Nacht vom 9. auf den 10. November des Jahres 1938 Einheiten der SS und der Gestapo in die Potsdamer Synagoge ein, entweihten das Gotteshaus und zerstörten die Einrichtung. Zahlreiche Menschen jüdischer Herkunft wurden festgenommen, verschleppt und gefoltert. Sie wurden isoliert, verloren ihre Rechte und ihre Würde.
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