Rund um den „Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen“ am 25. November macht die Opferhilfe Brandenburg e. V. mit einer Plakataktion auf das Angebot zur medizinischen Soforthilfe und vertraulichen Spurensicherung nach Vergewaltigung aufmerksam.
Fünf Brandenburger Kliniken bieten Betroffenen sexualisierter Gewalt sensible Hilfen an. Neben der sofortigen medizinischen Versorgung besteht die Möglichkeit einer vertraulichen und gerichtsverwertbaren Sicherung von Tatspuren. Die Betroffenen können selbst entscheiden, wann und ob sie eine Anzeige erstatten.
Gesundheits- und Frauenministerin Ursula Nonnemacher: „Jedes Opfer sexueller Gewalt braucht medizinische Hilfe. Auch wenn keine Spurensicherung gewünscht ist, sollte immer eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Neben den physischen Verletzungen stehen Opfer einer Vergewaltigung unter enormem psychischen Druck. Oft kommen die Tatpersonen aus dem engsten Umfeld und die Angst vor einer Anzeige ist groß. In diesen Fällen ist die vertrauliche Spurensicherung eine Hilfe, um zunächst Zeit zu gewinnen und behutsam Schritt für Schritt vorzugehen. Beweismaterial, das sonst verloren ginge, wird gerichtsverwertbar und absolut vertraulich gesichert. Die Polizei erfährt davon erst, wenn sich das Opfer dazu entscheidet, Anzeige zu erstatten.“
Direkt nach Gewalterfahrungen fühlen sich Betroffene oft nicht in der Lage sofort auch strafrechtliche Möglichkeiten zu nutzen. Das Hilfsangebot räumt daher die Vermittlung an begleitende Hilfen ein und verschafft Betroffenen Zeit.
Zu den beteiligten Kliniken gehören das Klinikum Frankfurt/Oder, die Ruppiner Kliniken in Neuruppin, das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus, das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam und seit 2021 auch das Universitätsklinikum in Brandenburg an der Havel.
Die Plakataktion hat zum Ziel, das Angebot der Kliniken besser in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die Plakataktion wird wie im letzten Jahr im Öffentlichen Nahverkehr durchgeführt. Sie begann am 15. November 2021 und endet am 10. Dezember 2021. In den Städten Cottbus, Neuruppin, Frankfurt/Oder und Brandenburg a. d. H. werden Plakate in Bussen und Straßenbahnen Plakate ausgehängt – in Potsdam werden Flyer ausgelegt.
Das MSGIV fördert den Druck von Plakaten, Flyern und Postkarten sowie Aushängen im ÖPNV im Jahr 2021 mit 4.350 Euro.
Informationen zur medizinischen Soforthilfe und vertraulichen Spurensicherung bieten allen Opferberatungsstellen der Opferhilfe Land Brandenburge.V.: www.opferhilfe-brandenburg.de und die Internetseite: https://www.hilfe-nach-vergewaltigung-brandenburg.de
http://dlvr.it/SD5WqB
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen