Beim Bau des festen, schwarzwildsicheren Wildschutzzauns (sogenanntes Knotengeflecht) entlang der Grenze zu Polen konnte Sachsen heute an den Zaun in Brandenburg anschließen. Der Grenzzaun ist eine wichtige Maßnahme zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland und wird derzeit an der gesamten deutsch-polnischen Grenze gebaut.
Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher: „Von Anfang an war der Infektionsdruck aus Polen gerade in Südbrandenburg und Nordsachsen besonders hoch. Darum ist es wichtig, dass nun auch hier der Zaun geschlossen und eine schwer zu überwindende Hürde für die Wildschweine geschaffen ist. Ich freue mich über diesen symbolischen Zaunschluss zwischen unseren Bundesländern, zeigt er doch, dass die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest eine länderübergreifende Aufgabe ist. Wir stehen in engem Austausch mit Sachsen, dem Bund und mit Polen. Die weitere Ausbreitung der Seuche oder das Übergreifen auf Hauschweinbestände gilt es mit allen Mitteln zu verhindern. Das kann nur gemeinsam gelingen“.
Sachsens Staatsministerin Petra Köpping: „Wir erhoffen uns von dem festen Zaun im Grenzverlauf einen stärkeren Schutz vor dem Übertritt der Afrikanischen Schweinepest nach Sachsen. Bisher waren alle Funde im Bereich der Neiße. Das deutet darauf, dass die infizierten Tiere aus dem Nachbarland kamen. Auch die Experten vom Friedrich-Loeffler-Institut und von der Europäischen Union, die in dieser Woche zur Abstimmung bei uns waren, haben uns in dieser Maßnahme bestärkt. Mit der Festlegung von Restriktionszonen haben wir auch die rechtliche Handhabe für die Aufstellung des Metallzauns“.
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, betont die konstruktive Zusammenarbeit der betroffenen Bundesländer und des Bundes im zentralen Krisenstab, der von der Staatssekretärin im Bundesministerium geleitet wird. „Der Zaun entlang der Grenze zu Polen ist eine wertvolle Unterstützung im Kampf gegen die ASP. Umso wichtiger, dass die übergreifende Koordinierung des Baus gut funktioniert hat und sehr schnell abgeschlossen werden konnte. Dabei hat unser Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das Friedrich-Loeffler-Institut, die Länder fachlich begleitet. Diese enge Zusammenarbeit ist entscheidend. Um die Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen – jeder an seiner Stelle.“ Das Ministerium setze sich daher auch weiter intensiv für eine Kofinanzierung von Schutzmaßnahmen durch die EU-Kommission ein, so die Bundesministerin weiter.
Brandenburg hat am 24. September im Süden des Landes mit dem Bau eines festen Zauns entlang der Grenze begonnen. Von insgesamt rund 270 Kilometern sind gut 120 Kilometer fertig gestellt der Zaun zwischen Frankfurt (Oder) und der sächsischen Grenze bis auf wenige Tore geschlossen. Beim Bau mussten immer wieder Hindernisse wie Munitionsfunde oder Deichaufweichungen überwunden werden.
In Sachsen wurden seit dem 11. November rund 56 Kilometer Metallzaun an der Grenze zu Polen und um das gefährdete Gebiet errichtet. Mit dem letzten Bauabschnitt von Köbeln nach Bad Muskau wird heute der Zaunschluss mit Brandenburg vollzogen. Damit wird die gesamte Strecke von der brandenburgischen Landesgrenze im Norden bis zur Autobahn A4 bei Görlitz mit festem Wildschutzzaun gezäunt.
„Wildschutzzäune nicht beschädigen“
Neben der Ausweisung von Restriktionsgebieten mit unterschiedlichen Maßnahmen, wie der seit Wochen intensiv betriebenen Suche nach infizierten Tieren und Kadavern in den betroffenen Regionen, gehört der feste Zaun an der Grenze zu Polen zum Maßnahmenpaket im Rahmen der Gefahrenabwehr. Allerdings ist der Zaun keine Garantie, dass die Seuche nicht weiter eingetragen wird. Die ASP kann auch von Menschen über sehr weite Strecken verbreitet werden, weshalb Pendler nach wie vor zu großer Wachsamkeit aufgerufen sind und unter anderem keine Abfälle achtlos liegen lassen sollten. Ministerinnen aus Brandenburg und Sachsen appellierten zudem ausdrücklich dazu, die Wildschutzzäune nicht zu beschädigen: „Leider kommt es immer wieder zu Schäden an den Zäunen, weil Teilstücke niedergetreten oder entwendet werden. Nutzen Sie die vorhandenen Tore. Schäden am Zaun sind Schäden für alle“.
Der erste ASP-Ausbruch beim Schwarzwild in Deutschland ist am 10. September 2020 in Süd-Brandenburg amtlich festgestellt worden. Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.
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