Am Freitag, 27. November, gedenkt die Landeshauptstadt Potsdam um 8.30 Uhr auf dem Bornimer Friedhof dem 50. Todestag Karl Foersters. Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt, erinnert mit Vertretern des Vereins „Freunde der Freundschaftsinsel e.V.“, Gärtnern der Landeshauptstadt Potsdam und Weggefährten am Familiengrab an den großen Gärtner und Staudenzüchter.
Karl Foerster gehört zu den bedeutendsten Gärtnern des 20. Jahrhunderts. 1874 in Berlin geboren, war er der Sohn des Astronomen und langjährigen Direktors der Berliner Sternwarte, Wilhelm Foerster, und seiner Frau Ina Foerster, geborene Paschen. 1910 verlegte Karl Foerster seine Gärtnerei von Berlin nach Bornim. Sein Wohnhaus mit umgebenden Gartenanlagen bildete fortan den Mittelpunkt seines Lebens und beruflichen Schaffens. Der Schaugarten, ursprünglich in sechs Themenbereichen gegliedert, ist öffentlich zugänglich und eine Pilgerstätte für alle Staudenliebhaber. Die Marianne-Foerster-Stiftung erhält und pflegt das Erbe.
In Potsdam begründete Karl Foerster auf der Freundschaftsinsel den Stauden-Schau- und Sichtungsgarten und setzte sich zeitlebens für dessen Fortbestand und Weiterentwicklung ein. Die Ideen des Inselgestalters lassen sich noch heute auf der Freundschaftsinsel entdecken. Dieses kulturelle und gartenkulturelle Erbe Foersters wird durch den Verein „Freunde der Freundschaftsinsel e.V.“ gepflegt und weitergetragen.
Seine außerordentlichen Erfolge wie mehr als 300 Züchtungen verschafften Karl Foerster viele Auszeichnungen und Ehrungen. Darunter auch die Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität zu Berlin (1950) und die Ehrenbürgerschaft der Stadt Potsdam (1959). 1956 wurde die Karl-Foerster-Stiftung für angewandte Vegetationskunde auf Initiative von Hermann Mattern, seinem langjährigen Kollegen und Mitgestalter der Freundschaftsinsel, gegründet. Sein Wissen und seinen Anspruch, das Wesen der Pflanzen zu verstehen, vermittelte er in 29 Büchern, die in mehr als sieben Millionen Exemplaren Verbreitung fanden.
Karl Foersters Wirken, vor allem als Autor, beeinflusste Generationen von Gartenarchitekten und setzte Impulse für die Gartenkultur, die bis heute von Bedeutung sind. „Wenn ich noch einmal auf die Welt komme“, resümierte Karl Foerster sein Leben, „werde ich wieder Gärtner, und das nächste Mal auch noch. Denn für ein einziges Leben ward dieser Beruf zu groß“. Am 27. November 1970 starb der berühmte Staudenzüchter im Alter von 96 Jahren. Er wurde auf dem Bornimer Friedhof nahe seines „Gartenreichs“ begraben.
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