In einer digitalen Sitzung hat sich heute der neue Familienbeirat des Landes Brandenburg gegründet. Das Gremium aus 15 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Landesregierung, Kommunen, Kirche und Vereinen soll dazu beitragen, im Land ein kinder- und familienfreundliches Klima in der Lebens- und Arbeitswelt zu befördern und weiterzuentwickeln. Familienministerin Ursula Nonnemacher: „Ich freue mich sehr über die kompetente Unterstützung und den kritischen Blick in diesem wichtigen Bereich, denn Familien sind das Grundgerüst unserer Gesellschaft, das haben wir ganz aktuell in der Corona-Pandemie deutlich erlebt.“
Der Familienbeirat wird vom Familienministerium für die Dauer der Legislaturperiode einberufen. Er ist ein unabhängiges Gremium, das ehrenamtlich zu familienpolitischen Fragen berät und der Landesregierung Handlungsempfehlungen gibt. Vorsitzende sind Dr. Sarah Häseler-Bestmann, Professorin an der Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin und Dr. Dietmar Sturzbecher, Professor am Institut für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung von der Universität Potsdam.
Ursula Nonnemacher: „Kaum ein gesellschaftlicher Bereich hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so grundlegend verändert wie die Familie. Zum klassischen Bild mit Vater, Mutter, Kind kam eine Vielzahl von Lebensformen wie Ein-Eltern-Familien, Patchwork-Familien, Stieffamilien, Regenbogenfamilien, generationenübergreifende Familiennetze. Sie alle zeigen: Familie hat viele Gesichter und all diese Gesichter gehören zu unserem Land. Die Pandemie hat aber auch gezeigt, dass nicht alle in gleichem Maße im Fokus stehen. Es wird hier auch darum gehen herauszuarbeiten, welche Familien einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen.“
Prof. Dr. Sarah Häseler-Bestmann: „Familien brauchen Partizipationsmöglichkeiten. Partizipation führt zur Stärkung und ermöglicht Selbstwirksamkeitserfahrungen. Es sollten Anlässe geschaffen werden, in denen Familien sich mit ihrer Lebensweltexpertise einbringen können.“
Prof. Dr. Dietmar Sturzbecher: „Eine wirksame Unterstützung von Familien kann nur gelingen, wenn man die Wohnortkommunen einbezieht: In den Städten und Gemeinden müssen die Unterstützungsbedarfe familiennah erfasst und familienzentriert erfüllt werden.“
Im Land Brandenburg gab es bereits zwei Familienbeiräte, der erste war von 2004 bis 2009 aktiv, der zweite von 2010 bis in das Jahr 2014. Während der Schwerpunkt der Arbeit des ersten Familienbeirates auf der Situation von Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren lag, konzentrierte sich der zweite Familienbeirat auf die Altersgruppe von Kindern von 7 bis 16 Jahren. Der Beirat erstellte jeweils einen Bericht mit Leitlinien und Handlungsempfehlungen. So soll auch der jetzt einberufene Beirat zum Ende der Legislaturperiode seine Handlungsempfehlungen an die Landesregierung in einem Bericht vorlegen.
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