Dienstag, 12. Juli 2022

Hilfe für die Düsteren Teiche

Schilfmahd gegen die Verlandung des Flächennaturdenkmals Nach der im Februar 2022 erfolgten Schilfmahd am Großen Düsteren Teich findet nun in den nächsten Tagen die angekündigte Sommer-Schilfmahd im Auftrag der Landeshauptstadt Potsdam statt. Mit der Entnahme des Schilfaufwuchses soll der Eintrag von organischen Stoffen, d. h. die Ablagerungen von Pflanzenteilen, im Gewässer verringert werden, welches sonst noch früher verlanden würde. Durch die Entnahme im Frühsommer soll eine nachhaltige Rückdrängung des Bestandes im Gewässer erfolgen. „Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits direkt ‚vor unserer Haustür‘ bemerkbar.  Neben zunehmenden Starkregenereignissen machen der Potsdamer Natur und Umwelt die klimawandelbedingten steigenden Temperaturen und das langjährige Niederschlagsdefizit zu schaffen. Ein Beispiel ist das Flächennaturdenkmal Düstere Teiche im Katharinenholz, nahe dem Ortsteil Eiche. Über mehrere Jahre haben wir beobachten müssen, dass die Düsteren Teiche weniger Wasser führen und im Laufe des Jahres immer früher völlig trockenfallen. Mit den Vorsorgemaßnahmen versuchen wir, die Folgen abzumildern und das Flächennaturdenkmal zu schützen und zu erhalten“, sagt Lars Schmäh, kommissarischer Fachbereichsleiter Klima, Umwelt und Grünflächen. Die Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam hatte begleitend zu den Beobachtungen und Bemühungen der Naturschutzbehörde zum Erhalt der Düsteren Teiche die Verwaltung mit Beschluss vom 11. November 2019 (DS 19/SVV/0848)   beauftragt, entsprechende Maßnahmen zu entwickeln, um das Flächennaturdenkmal zu schützen. Ein von der Stadtverwaltung beauftragtes Gutachten aus dem vergangenen Jahr ergab, dass die sogenannte Evapotranspiration einen großen Einfluss auf den Wasserhaushalt der nur regenwassergespeisten Düsteren Teiche hat. Sie beinhaltet einmal die Wasserverdunstung über die Gewässer- und Bodenoberfläche, die durch hohe Temperaturen und Wind befördert wird. Zum anderen erfolgt eine Wasserabgabe hauptsächlich von Pflanzen über die Spaltöffnungen der Blätter sowie über deren Wachsschicht. Des Weiteren wurde in dem Gutachten festgestellt, dass mit dem verstärkten Schilfwachstum der abdichtende Gewässerboden zunehmend perforiert, d. h. durchlöchert wird. Daher ist auch eine einst angedachte Entschlammung nicht sinnvoll, mit welcher, bildhaft gesprochen, der „Badewannenstöpsel“ des Gewässers vollends gezogen würde. Auf Grundlage des Gutachtens wurden Anfang des Jahres die ersten Maßnahmen eingeleitet, um dem beobachteten Abwärtstrend entgegenzuwirken. Es gab bereits einen Schilfschnitt Ende Februar 2022 am Großen Düsteren Teich. Auch Gehölz wurde aus dem Gewässer entnommen.
http://dlvr.it/STmX8s

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