Die diesjährige eintägige Gleichstellungspolitische Sommertour führt Frauenministerin Ursula Nonnemacher und Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg heute (Donnerstag, 28. Juli) nach Nauen und Eberswalde. Dort informieren sie sich unter anderem über besondere Herausforderungen für Frauen in der Landwirtschaft sowie Netzwerk- und Präventionsarbeit in den Kommunen.
Die Tour führt Ministerin und Beauftragte zunächst zur Agro-Farm GmbH nach Nauen und zum Landfrauenverein Havelland e.V., im Anschluss besuchen sie DREIST e.V. und das FrauenNetzwerk Barnim, den Abschluss bildet ein Besuch bei der Bürgerstiftung Barnim Uckermark.
Frauenministerin Ursula Nonnemacher: „Ich freue mich, dass wir nun schon zum dritten Mal unsere Gleichstellungspolitische Sommertour durchführen können. Ich danke allen Frauen, die mir dabei einen Einblick in ihre berufliche und ehrenamtliche Tätigkeit für ein gleichberechtigtes Leben geben, sei es in der Landwirtschaft, in der Präventionsarbeit oder bei der Bürger:innenbeteiligung. Es zeigt sich sehr deutlich, Gleichstellung ist ein gesellschaftliches Querschnittsthema, das in allen Bereichen vorangetrieben werden muss.“
Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg: „Der regelmäßige Austausch mit den Akteur:innen und persönliche Einblicke in die Projektarbeit zu erhalten, gibt auch mir Kraft. Es ist toll, wie viel Motivation, Diversität und Engagement in Brandenburg für die Gleichstellung zu finden sind. Vielen Dank für die Einladungen in diesem Jahr.“
Bei der Hofbesichtigung der Agro-Farm GmbH in Nauen treffen Nonnemacher und Dörnenburg mit Stefanie Peters, Landwirtin und Vorsitzende des Landfrauenvereins Havelland e.V., und Antje Schulze, Vorsitzende des Landfrauenvereins Brandenburg e.V., zusammen, um sich über Chancen und Herausforderungen der Landwirt:innen in Brandenburg und dem Engagement von Frauen für Frauen in ländlichen Gebieten auszutauschen.
Vorläufige Ergebnisse der Untersuchung zur Lebens- und Arbeitssituation von Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben des Deutschen LandFrauenverbands in Kooperation mit dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft und dem Lehrstuhl für Soziologie Ländlicher Räume der Universität Göttingen ergab für Familienbetriebe, dass „die Eigentumsverhältnisse nach wie vor patriarchal geprägt sind und häufig noch an der Tradition der männlichen Hofnachfolge festgehalten wird. Frauen hätten kaum Chancen, (ererbten) Zugang zu Hofstellen und Land zu erhalten.“ Umso gespannter wird auf die Ergebnisse der Mitgliederbefragung des Brandenburger Landfrauenverbands e.V. gewartet, die bis Juni 2022 durchgeführt wurde, um herauszufinden, wie es konkret in den Dörfern und Kleinstädten, in denen Landfrauen leben, um die Infrastruktur im ländlichen Raum bestellt ist.
In Eberswalde steht die Tour zunächst im Kontext der Präventions- und Netzwerkarbeit, um Frauen und Kinder vor Gewalt zu schützen. Anke Sieber gibt als Vereinsmitarbeiterin Einblicke in die geschlechtsspezifische Bildungs-, Sozial- und Beratungsarbeit von DREIST e.V. sowie den Netzwerkstrukturen des FrauenNetzwerks Barnim. Der Verein und das Netzwerk leisten mit dieser Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Istanbul Konvention. Anne Fellner, die erste Beigeordnete der Stadt Eberswalde und Baudezernentin begleitet den Austausch.
Die Bürgerstiftung Barnim Uckermark setzt sich ein für die Förderung Bildung, Kultur und bürgerschaftliches Engagement in Barnim und Uckermark. Vorstandsvorsitzende Marieta Böttger und Geschäftsführerin Madalina Gheorghiu informiert über die Entwicklungen der Stiftungsarbeit. Aus dem Projektbüro Prenzlau reist Katja Neels an, um über ihre Projektarbeit in Prenzlau und Umgebung zu berichten: Von Frauen, die andere Frauen stärken und eine Frauenkonferenz für Neubrandenburgerinnen ausrichten.
Hintergrund Gleichstellungspolitische Sommertour
Seit 2020 gehen Frauenministerin Ursula Nonnemacher und Landesgleichstellungsbeauftragte Manuale Dörnenburg gemeinsam auf Tour, um sich mit Akteur:innen auszutauschen und einen persönlichen Eindruck der wertvollen Arbeit im Kontext von gleichstellungspolitischen Fragen zu erhalten. Die erhaltenen Anregungen fließen in die Weiterentwicklung des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms ein.
Mehr zur Untersuchung zur Lebens- und Arbeitssituation von Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben: https://studie-frauen-landwirtschaft.thuenen.de/
http://dlvr.it/SVdftJ
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