Mehr als 3000 Menschen haben sich an der Umfrage des Landkreises Teltow-Fläming zum künftigen Radverkehrskonzept beteiligt. Vom 2. bis 30. Mai 2022 waren Bürger*innen gefragt, ihre Wünsche, Anregungen und Meinungen dazu zu äußern. „Das ist eine enorme Resonanz, die meine Erwartungen mehr als übertroffen hat“, wertet Landrätin Kornelia Wehlan das Ergebnis. „Es zeigt deutlich, dass die Bürger*innen sich in Entscheidungen und Planungsprozesse einbringen wollen – und auch, dass das online sehr gut angenommen wird. Ich danke allen, die an der Aktion teilgenommen oder sie gefördert haben. Sowohl in der Bürgerschaft als auch in den Kommunen und im politischen Raum gab es große Unterstützung – ob durch Statusmeldungen in Messenger-Diensten, Social-Media-Aktivitäten, Meldungen auf Homepages oder in Printerzeugnissen, in den Medien und nicht zuletzt durch Mund-zu-Mund-Propaganda.“
Erste Bilanz
2828 Personen nahmen online über den Internetauftritt des Landkreises an der Umfrage teil. Weitere 177 Menschen wählten den analogen Weg und füllten die Fragebögen in den Kommunen bzw. am Bürgerbus aus. Er machte im Befragungszeitraum in jeder Stadt und Gemeinde des Landkreises mindestens einmal Station. Oftmals sind Menschen eigens zu den angekündigten Terminen erschienen, um an der Umfrage teilzunehmen. Nicht zuletzt wurden am Bürgerbus viele Gespräche geführt.
Neben der eigentlichen Teilnahme an der Umfrage gab es auch Briefe und E-Mails, in denen unabhängig von den Fragebögen individuelle Meinungen zum Thema Radverkehr geäußert wurden. Auch sie fließen in die Auswertung mit ein.
Zahlen und Fakten
Spitzenreiter bei der Teilnahme war die Stadt Ludwigsfelde – allein 600 Fragebögen wurden dort ausgefüllt, gefolgt von knapp 300 aus der Gemeinde Nuthe-Urstromtal. Mit 54 Prozent beteiligten sich mehr Frauen als Männer (43 Prozent), weniger als ein Prozent gab als Geschlecht „divers an“. Hauptsächlich vertreten war die Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren (28 Prozent), gefolgt von Personen zwischen 40 und 49 Jahren (24 Prozent) und 50 bis 59 Jahren (22 Prozent).
53 Prozent der Teilnehmer*innen können sich vorstellen, dass die Nutzung/Kombination von zu Fuß gehen, Rad fahren und Bus/Bahn im Alltag grundsätzlich eine Alternative zum privaten Auto oder anderen Kraftfahrzeugen ist. 27 Prozent verneinten die Frage, 20 Prozent gaben keine Antwort. Die Mehrheit der Befragten findet beim Radfahren eine direkte und schnelle Verbindung, räumlich getrennte Radverkehrsführung bzw. genügend Abstand zu anderen Verkehrsarten sowie eine Wegbefestigung mit Asphalt wichtig. Viele denken, dass die vorhandenen Radwege mehr Pflege benötigen.
Wie weiter?
Die Rückläufe und eine erste Auswertung der Umfrage gehen an ein vom Landkreis beauftragtes Planungsbüro. Es wird eine detaillierte Auswertung vornehmen, die in die Erstellung des Radverkehrskonzeptes einfließt, das Mitte 2023 fertig werden soll. Auch nach der Umfrage können sich die Bürger*innen ‑ insbesondere über ihre Kommunen, die ständige Mitglieder der Arbeitsgruppe Radverkehrskonzept des Landkreises sind ‑ gern weiter in die Erarbeitung einbringen.
„Ich kann der Bürgerschaft versichern, dass ihre Anliegen im Rahmen der weiteren Planung eine Rolle spielen. Sie werden von der Arbeitsgruppe Radverkehrskonzept, den Städten und Gemeinden, dem Landesbetrieb Straßenwesen und dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub und dem Planungsbüro diskutiert und bearbeitet. So finden die Anregungen Eingang in den Bearbeitungs- und Abwägungsprozess, der zum finalen Radverkehrskonzept inklusive der priorisierten Maßnahmenliste führt“, so die Landrätin.
Das Thema Radverkehrskonzept wird auch am 28. Juni 2022 eine Rolle spielen, wenn in der Stadtbibliothek Luckenwalde der erste Bürgerdialog Teltow-Fläming startet. Unter dem Motto „Miteinander reden – miteinander leben“ können Bürger*innen aus Luckenwalde, Trebbin und der Gemeinde Nuthe-Urstromtal mit Vertreter*innen des Landkreises Teltow-Fläming und der Kommunalpolitik ins Gespräch kommen. Weitere Veranstaltungen dieser Art werden in anderen Kommunen folgen.
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