Geplante Themen: Belarus: Demonstrieren für den Wandel Die Proteste gegen Präsident Lukaschenko gehen weiter. Überall im Land regt sich Widerstand, aber auch Lukaschenkos Befürworter melden sich zu Wort. Etwa in einem kleinen Dorf in der Nähe der Hauptstadt. Wirtschaftlich geht es den Menschen hier nicht besonders gut, viele waren schon vor der Wahl unzufrieden mit der Regierung. Jetzt gehen die einen auf die Demonstrationen, die anderen stehen zu Lukaschenko. Das Dorf ist gespalten wie das ganze Land. (Autor: Jo Angerer, ARD Moskau) Belgien: Biwak-Boom In Corona-Zeiten machen die Belgier lieber Urlaub im eigenen Land – und: im eigenen Zelt. Biwak-Zelten boomt, also das Campen in freier Natur – ohne Strom, ohne Toilette oder fließend Wasser, fernab von anderen Urlaubern. Eigentlich war das im Königreich verboten. Doch 56 Zonen, besonders in den waldreichen Ardennen, sind jetzt als Zeltbereiche ausgewiesen. Reservieren kann man solch einen Platz im Netz. Doch weil der Ansturm deutlich größer ist als das Angebot, bieten jetzt vermehrt auch naturverbundene Belgier ihre Gärten und Felder zum Campen an. (Autorin: Gudrun Engel, ARD Brüssel) Griechenland: Deutsche willkommen auf Rhodos Takis und seine Frau Helena Michailidis wohnen, wo andere Urlaub machen: auf Rhodos. Genau davon lebt die ganze Insel: Seit Jahrzehnten strömen Millionen Touristen, darunter viele Deutsche, auf die griechische Insel. Das Ehepaar arbeitet deshalb in der Branche, die Kinder studieren auf Kreta Hotelmanagement und Tourismus – die ganze Familie tut das, was der Großteil der Einheimischen tut: sie machen anderen ihre Ferien schön, im weitesten Sinne. In diesem Jahr ist alles anders: Helenas Hotel hat gar nicht erst geöffnet, Takis ist ohne Arbeit; Hilfe vom Staat bekommt nur sie, er nicht. So hat es die Regierung entschieden. Nur Hotelangestellte bekommen 534 Euro im Monat, erstmal bis September. Danach: wer weiß das schon. Der Tiefpunkt der Krise, so Helena, sei noch nicht erreicht. Jetzt im August sind nur 129 von 750 Hotels auf der Insel geöffnet. Die Retter in diesen Tagen könnten die Deutschen sein, die doch noch entschieden haben, ihren Urlaub auf Rhodos zu verbringen. (Autorin: Ellen Trapp, ARD Rom) Schweden: Schulbeginn ohne Einschränkungen In dieser Woche beginnt für fast zwei Millionen Kinder in Schweden wieder die Schule. Es ist eine Rückkehr zur Normalität. Denn bis Klasse neun waren die Schulen in Schweden schon das ganze Frühjahr über offen. Nun machen auch die Gymnasien wieder auf – ohne Maskenpflicht, dafür aber mit versetzten Unterrichtszeiten. Für Staatsepidemiologe Anders Tegnell sind die offenen Schulen ein großer Erfolg: er verweist auf nur wenige Krankheitsfälle bei Kindern und Lehrkräften. Vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien hätten davon profitiert. Die hohe Zahl der Todesfälle im Land habe nichts mit den offenen Schulen zu tun. Aber es gibt auch kritische Stimmen: 26 Wissenschaftler haben diese Woche einen Kurswechsel gefordert. Sie befürchten einen Anstieg der COVID-Fälle im Herbst. Wie gehen Schüler und Lehrkräfte mit der Situation zum Beginn des Schuljahres um? (Autor: Christian Stichler, ARD Stockholm) Brasilien: Die Brände im Amazonas-Gebiet Im brasilianischen Feuchtgebiet Pantanal wüten die schlimmsten Brände seit mehr als 20 Jahren. Grund ist extreme Trockenheit. Feuerwehr und Militär versuchen verzweifelt, die Brände einzudämmen, während sich die Flammen immer schneller durch eines der artenreichsten Ökosysteme der Erde fressen. Für den Hotelier Paulo Proença ist dies die zweite Katastrophe in kurzer Zeit: Erst musste er seine Eco-Lodge wegen der Corona-Pandemie schließen, jetzt wegen der Brände. Außerdem zerstören die Flammen vor seinen Augen ein weltweit einzigartiges Ökosystem, denn im Pantanal kann man Jaguare in freier Wildbahn beobachten. Auch im Amazonasbecken Brasiliens wüten heftige Brände, obwohl die Bolsonaro-Regierung in diesem Jahr ein Brandrodungs-Verbot ausgesprochen hatte. So droht auch 2020 – wie bereits 2019 – ein Jahr zu werden, in dem die Lunge der Erde massiv zerstört wird. Für Brasiliens Regierung scheint das offenbar kein größeres Problem zu sein: Bolsonaro hat Umweltschutzmaßnahmen gelockert und Gelder zur Brandbekämpfung eingefroren. (Autor: Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro) New York: Jobs dringend gesucht New York im posttraumatischen Stress: Die Infektionszahlen sind unten, die Stimmung allerdings auch. Immer mehr New Yorker verlassen die Stadt und wollen auch nicht mehr zurückkehren. 3000 kleine Unternehmen sind bereits pleite, Tausende andere kurz davor. Jenny kann ihren Spielzeugladen gerade noch so über Wasser halten, der Barber von nebenan hält nur durch, weil sein Vermieter ihm entgegenkommt. Die horrenden Mieten können nicht mehr bezahlt werden, seit Touristen ausbleiben und die Bürotürme verwaist sind. Die Theater sind geschlossen, die Restaurants versuchen, sich mit „outdoor dining“ durchzuschlagen. Und alle fürchten das eine: die nächste Welle. Kommt das alte New York je zurück oder wird es für immer verändert sein? (Autorin: Christiane Meier, ARD New York) http://www.daserste.de/weltspiegel
http://dlvr.it/Rf8ZCN
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